Angebote

Neben Vorträgen, Besichtigungen und Ausstellungen, also dem klassischen Repertoire eines Geschichtsvereins, bietet unser Verein anregende Themen zur Geschichte und Kultur an. Inhalte und Formen dieser Angebote sind sehr unterschiedlich, dienen aber immer entweder der persönlichen Fortbildung oder dem Ziel, "Miteinander für Elz da sein - Zukunft gestalten".

Informationen zu diesen Aktivitäten finden Sie unter den einzelnen Menüpunkten dieser Webseite.

Angebote zur Weitergabe des Elzer Brauchtums

Für den Geschichts- und Museumsverein Elz stand schon bei der Gründung fest, dass ein zentrales Ziel die Weitergabe unseres Dorfbrauchtums sein würde. Im folgenden Absatz legen wir Gründe dar, weshalb wir die verstärkte Hinwendung zur Weitergabe der Elzer Bräuche an die nachfolgenden Generationen für dringend erforderlich halten. Dazu entwickelten wir Angebote zur Vermittlung des Brauchtums, die vom Kindergarten bis zur Kirmesjugend reichen.
Das "Brauchtum", als der sichtbare Ausdruck des immateriellen kulturellen Erbes unserer Dorfgemeinschaft, umfasst vor allem althergebrachte spezifische Traditionen von Elz. Sie beruhen auf Generationen übergreifenden mündlichen Überlieferungen, die letztendlich einen allgemeinen Konsens fanden. Einige Elzer, unter ihnen der bekannte Heimatdichter Paul Blättel, hielten einen Teil dieser Überlieferungen auch schriftlich fest.

Gegen die "Geschichtsvergessenheit"

Leider kam es in den fünfziger und sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts in diesen Traditionslinien zu einigen Brüchen.
Die Ursache dieser Fehlentwicklungen liegt in der "Geschichtsvergessenheit" dieser Zeitspanne. In Deutschland war diese "Geschichtsvergessenheit" im Vergleich zu anderen europäischen Ländern besonders ausgeprägt. Als Ursachen dafür werden in der Fachliteratur u.a. das Trauma des II. Weltkriegs mit seinen Folgen genannt. In der Nachkriegszeit lag der Focus auf dem notwendigen Wiederaufbau, dem alles untergeordnet werden musste. Das darauffolgende Wirtschaftswunder eröffnete den Menschen viele neue Möglichkeiten, die manch alte Tradition in den Hintergrund treten ließ. Zudem drängte die fortschreitende Säkularisierung unserer Lebenswelt viele religiöse Bräuche zurück.
Die allgemein verbreitete gesellschaftliche Einstellung dieser Zeit ging auch an Elz nicht spurlos vorbei. Sie führte bei uns zur  Verdrängung einiger Bestandteile unserer Traditionen und zur Zerstörung wertvoller historischer Substanz.
Die Gegenüberstellung der beiden Bilder der Rathausstraße führt den Verlust an baulicher Substanz konkret vor Augen, stellt aber auch symbolisch den Verlust des immateriellen Erbes dar.

Rathausstraße - Einmündung Lehrgasse

Rathausstraße - Einmündung Lehrgasse

Gleicher Standort - aktueller Zustand

Gleicher Standort - aktueller Zustand

Mit etwas mehr Sensibilität für die alte Bausubstanz wäre man bei der notwendigen Verbreiterung der Rathausstraße wohl nicht so brachial vorgegangen. Bei einer Planung unter Berücksichtigung von Denkmalschutzaspekten hätte man sicher einige der nun für immer verschwundenen Fachwerkhäuser erhalten können.
Erst mit dem Europäischen Denkmalschutzjahr 1975 unter dem Motto „Eine Zukunft für unsere Vergangenheit“ geriet diese geschichtsnegierende Haltung unter heftige Kritik. Zu Beginn der Achtziger Jahre setzte dann ganz langsam ein allgemeines Umdenken ein: Vielen Menschen wurden wieder die identitätstiftenden Werte bewusst, die erhaltenswerte Bauten und das Brauchtum als kulturelles Erbe für eine Gemeinschaft haben.
Auch in Elz setzte ein Umdenken ein und nicht zufällig fällt die Gründung unseres Vereins in diese Zeit!