"Platt schwätze äm Backes"

Platt schwätze

Unter der Leitung von Bernd Schmitt treffen sich Freundinnen und Freunde des "Elzer Platts" zum "Platt schwätze äm Backes". Die Gruppe ist für jeden Mitbürger offen und trifft sich in unregelmäßigen Abständen. Selbstverständlich heißen wir auch reine "Hochdeutschsprecher " und Vertreter anderer Dialekte willkommen. Die Treffen finden an unterschiedlichen Wochentagen statt, um allen Interessenten die Teilnahme zu ermöglichen. Unsere Termine geben wir künftig  unter "Aktuelles" dieser Webseite bekannt.

Fast eine Fremdsprache

Junge Menschen wachsen oft nur noch mit dem Hochdeutschen auf. Meist schon ab der 3. Klasse haben sie regelmäßigen Englischunterricht. Daher ist das "Elzer Platt" fast schon eine zweite Fremdsprache für sie und die Anekdoten von Schmittjes Schorsch aus dem alten Elz stellen eine echte Herausforderung für sie dar. Bernd Schmitt übernimmt aber bei Verständnisschwierigkeiten die Rolle des Dolmetschers.
Wie in vielen Dörfern des Umkreises geht auch in Elz der Gebrauch der Mundart zurück. Schuld daran ist die Meinung der Eltern,  ihren Kindern Nachteile zu verschaffen, wenn sie in der Schule nicht nahezu perfekt Hochdeutsch sprechen. Zudem ist die schulische Kontinuität der acht "Volksschuljahre" weitgehend verloren gegangen. Heute besuchen die meisten Kinder ab dem 10. Lebensjahr weiterführende Schulen außerhalb von Elz. Auch erweist sich die Anwendung des "Elzer Platts" in unserem modernen  Umfeld durch fehlende Vokabeln oft als schwierig.

Aufgabe unseres Vereins

Aufgrund der beschriebenen Situation stellt sich unser Verein der Aufgabe, das "Elzer Platt" zu erhalten. Auch die Weitergabe an nachfolgende Generationen ist wichtiges Ziel. Dabei sollen durchaus auch moderne Medien integriert werden, da fast alle Jugendlichen ihnen einen Teil ihrer Freizeit widmen. Neben den Treffen zur Mundartpflege ist die Vereinbarung getroffen worden, bei allen Veranstaltungen im Backes "Platt zu schwätzen".

Unser Konzept für die Mundartpflege

Während der Treffen im Backes stellt Bernd Schmitt immer ein Elzer Thema in den Mittelpunkt. Dieses Thema diskutieren die Teilnehmer möglichst auf "Elzer Platt".
Zur Zeit steht das Thema: "Elzer Gaststätten in Vergangenheit und Gegenwart" im Mittelpunkt. Bei der Auflistung der Elzer Lokalitäten stellte sich heraus, dass in der Vergangenheit viele Gaststätten existierten, die heute verschwunden sind. Selbst ein ausgewiesener Ortskenner wie Reinhold Schmitt kannte eine dieser alten Gaststätten nicht. Dagegen sind neue Lokale hinzugekommen oder alte Wirtschaften haben ihren Charakter verändert.

Ziel der Treffen

Die Teilnehmer unserer Treffen bemühen sich, Informationen, Anekdoten und Bilder zu den alten Wirtschaften zu sammeln. Diese sollen in digitaler Form bewahrt und für alle Interessierten zugänglich gemacht werden. Dabei sind wir natürlich auf die Hilfe möglichst vieler Elzer Bürger angewiesen. Wir bitten daher um Hinweise und Materialien, welche uns zur Sicherung leihweise zur Verfügung gestellt werden können oder die vor Ort fotografiert werden können. Neben dem "Platt schwätze" haben wir die Hoffnung, auf diese Weise Erinnerungen zu bewahren, die sonst möglicherweise verloren gingen.
Einige Beispiele von bereits gesicherten "alten Schätzen" zeigt die folgende Bildergalerie. Nur zwei dieser Gaststätten existieren heute noch:

Diese Vorgehensweise wollen wir in Zukunft ausweiten und uns mit Geschäften, Firmen und Berufen beschäftigen, die es in Elz gab und auch heute noch gibt oder die völlig verschwunden sind.

Bäckereien in Elz

Als nächstes Thema nehmen wir uns die Bäckereien in Elz vor. Beim letzten Treffen zum "Platt schwätze" stellten wir eine Liste mit mehr als zwanzig verschwundenen Elzer Bäckereien auf. In der Bildersammlung des Gemeindearchivs findet man einige Bilder dieser alten Bäckereien. Meist waren sie jedoch so klein, dass viele Bäcker außerdem noch Landwirtschaft betrieben. Nur so kamen sie wohl einigermaßen über die Runden.

Die skurrilste Elzer Bäckerei befand sich wohl in der Rathausstraße gegenüber dem heutigen Eiscafe "BellaVita". Das kleine Haus reichte bis zur Straßenkante der heutigen Bushaltebucht und ist auf dem folgende Bild ganz rechts an dem Schild erkennbar. Die erste Tür - neben der Kuh - ging direkt in die enge Backstube. Wenn der Bäcker mit seinem Brotschieber die Brote in den Ofen geschossen hat oder auch beim Herausholen der Brote, kam die Schieberstange bis auf fast die halbe Straßenbreite aus der Tür heraus!

Rechts die Bäckerei in der engen Rathausstraße