Haus Loer – das Elzer Gemeindemuseum

Ausstellungen im Haus Loer sind eines der Markenzeichen unseres Vereins. Das Haus Loer bietet auf allen Etagen schöne Räume, die sich für die Präsentation von Ausstellungen hervorragend eignen.
Zusätzlich schuf man durch die Tieferlegung des Kellers einen sehr stimmungsvollen Ausstellungsraum, mit dem insbesondere archäologische Objekte perfekt harmonieren.

Ausstellung

Der Bestand des Geschichts- und Museumsvereins an historischen und archäologischen Materialien hätte das Haus Loer vollständig gefüllt. Jedoch ein Heimatmuseum mit einer Dauerausstellung zu schaffen, stand schon bei der Konzeption der Restaurierung des Hauses Loer nicht im Focus. Die Erfahrung in vielen Orten mit ähnlichen Einrichtungen lehrt, dass das Interesse an solcher Art Museen in der Regel schnell abebbt.

Unser Konzept: Wechselausstellungen

Vielmehr sollten Ausstellungen mit wechselnden Themen ein interessiertes Publikum immer wieder neu ansprechen. Die mehr als 30 bisherigen Ausstellungen mit sehr unterschiedlicher Thematik führten viele Besucher in das Haus Loer und zeigen den Erfolg dieses Ansatzes. Mit dem Konzept der Wechselausstellungen sprach unser Verein einen großen Teil der Elzer Mitbürger an und lockte viele auswärtige Besucher nach Elz. Auf besonders großes Interesse von auswärtigen Besuchern stieß die Ausstellung "Weihnachtsbrauchtum – Böhmen-Mähren-Egerland-Erzgebirge“

Die Organisation und Betreuung der Ausstellungen übernehmen immer Mitglieder des Elzer Geschichts- und Museumsvereins.

Haus Loer - ein Haus mit Geschichte

Haus Loer nach 1900
Haus Loer um 1900
Haus Loer Hausmarke
Haus Loer 2018

"Das Haus ist der wichtigste sichtbare Zeuge der menschlichen Kultur. Es ist mit dem Auf und Ab der jeweiligen sozialen Situation der Menschen fest verbunden."
(Josef Weimer, 1991)

Situation

Das Haus Loer, ein ehemals für Elz typisches Haus, im Jahr 1610 errichtet, erlebte in seiner langen Geschichte mehrere Umbauten.  Ein massiver Einschnitt war die Teilung des Hauses in zwei Hälften im 18. Jahrhundert, wobei aber die äußere Fachwerksgestalt des Hauses erhalten blieb. Erst im 20. Jahrhundert erfolgte ein völliger Umbau der südlichen Haushälfte.
In den Jahren 1988 - 1991 wurde die nördliche, zur Pfortenstraße gelegene, Haushälfte unter der restauratorischen Beratung von Josef Weimer in den baulichen Urzustand zurückversetzt.

Kulturdenkmal

Restaurator Josef Weimer sieht das Loersche Haus als wichtiges Zeugnis menschlicher Kultur des 17. und 18. Jahrhunderts und zudem als ablesbares Stück Elzer Geschichte. Da es an der Hauptstraße zwischen Passau und Rotterdam, mit den wichtigen Zwischenstationen Frankfurt und Köln lag, bot es die Übersicht des Durchgangsverkehrs auf der "Hohen Straße". Somit ist es wahrscheinlich, dass es sich beim Haus Loer ursprünglich um einen Hof der Grafen von Walderdorff handelt, zumal auch verschiedene archivalische Quellen darauf hindeuten.
Zwei spätere Besitzer versahen das Haus an dem halbachteckigen Zentralerker der Nordfassade mit ihren Initialien. Die rechte und die linke Hausmarke "P F" und "M M S" stammen von Paulus Faber, einem ehemaligen kurtrierschen Schultheißen, und dessen Ehefrau Margaretha Maria Schickel.
Auch der Pate des heutigen Namens "Haus Loer", der Schneidermeister Jean Loer, kennzeichnete noch im 20. Jahrhundert mit der Hausmarke "J L" seinen Besitz.

Restaurierung

Die Restaurierung des Hauses Loer war die erste fertiggestellte Baumaßnahme zur Erhaltung und Neugestaltung des historischen Ortskerns von Elz. Neben dem Erhalt des Hauses berücksichtigte man bei der Konzeption der Restaurierung die spätere Nutzung durch den Geschichts- und Museumsverein.
Im Innern des Hauses wurde die Raumaufteilung des 18. Jahrhunderts wieder hergestellt. Sowohl Decken als auch Wände konnten in historischen handwerklichen Techniken rekonstruiert werden, wobei noch vorhandene und freigelegte historische Putze konserviert und die erneuerten Verputze einbezogenen wurden. In  verschiedenen Bereichen ließen historische Befunde die Rekonstruktion der alten Keramikfußböden zu, dagegen mussten die Holzfußböden mit Dielen erneuert werden. Zu einer erhaltenen  Zimmertür aus dem 18. Jahrhundert kaufte man ebenfalls aus dieser Zeit stammende Türen dazu. Der Keller des Hauses erforderte erhebliche restauratorische Eingriffe, denn um eine ausreichende Raumhöhe zu gewinnen musste man die Sohle um einen Meter tiefer legen. Dies erwies sich jedoch als Glücksfall, weil der alte Hausbrunnen - vermutlich aus einem Vorgängerbau - freigelegt werden konnte. Da unsere Vorfahren diesen später wohl als Abfallgrube benutzten, fand man Keramik-, Glas- und Metallteile sowie einen spätmittelalterlichen Grenzstein.

Dem 400. Jubiläum des Hauses Loer widmete der Elzer Geschichts- und Museumsverein eine eigene Ausstellung mit der Dokumentation der Hausgeschichte und der Renovierung sowie archäologischen Funden aus der Pfortenstraße.